Aquarell – Die beste Alternative zu Copics
Aquarell…ich bezeichne es auch als die Variante für Arme, die sich Copic Ciao nicht leisten können.
Dies waren jedenfalls meine Gedanken am Anfang. Ich für meinen Teil hätte sehr gerne die Copic Ciaos gehabt, aber der Preis schreckt einen doch ganz schön ab. Auf Amazon beispielsweise kostet ein Stift etwa 4,00 € – 6,00 €. Da man zum Malen natürlich eine ganze Menge mehr Farben benötigt, muss man schon bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen. Im ganzen Set würde dann ein Stift wesentlich günstiger kosten, aber direkt so viel zu zahlen ist schon eine Hausnummer. Zudem benötigt man für Copic Ciao auch ein spezielles Papier, welches auch ein wenig kostet. Du kannst kein normales Papier nehmen, da die Farbe sonst „bluten“ würde (die Farbe franst auf dem Papier aus und auf der Rückseite siehst Du dann auch was durchscheinen).
Dies alles hatte mich dazu bewogen, mich nach einer Alternative umzuschauen. Meine Suche endete, als ich mich mehr über Aquarell informierte.
Was ist Aquarell?
Es ist vergleichbar mit den Wasserfarbkästen, die man früher aus der Schulzeit kennt. Nur auf einer qualitativ hochwertigeren Stufe. Die Farbpigmente werden mit Wasser gelöst und schon kann man sofort loslegen. Wie der Name vermuten lässt, arbeitet man bei Aquarell (aqua aus dem Lateinischen bedeutet Wasser) sehr viel mit Wasser. Daher ist die Auswahl des Papieres für seine Aquarellarbeiten von großer Bedeutung.
Der Vorteil an Aquarell ist, dass die Farben sehr ergiebig sind. Ich male immer noch mit den Farben, die ich damals im Oberstufenkurs gekauft habe. Es handelt sich hierbei um die russischen Farben White Night. Das einzige, was teuer werden könnte, ist das Papier. Im Vergleich zu den Kosten für Copic Ciao allerdings bevorzuge ich die Aquarelllösung.
Aquarell- Tube oder Napf?
Wie auch zu jedem Thema hat jeder eine andere Meinung dazu. Jeder hat andere Präferenzen. Ich für meinen Teil mag beide Optionen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die Farben aus dem Napf leuchtender erscheinen als die aus der Tube. Allerdings hängt dies auch von der Marke ab. Als Napf nutze ich russische Farben von White Nights. Ich bin mit diesen Farben sehr zufrieden. Die Abgabe der Farben ist sehr gut und trotz häufiger Nutzung sehr ergiebig. Die Farben strahlen auch sehr schön. Ich benutze sie meistens nur mit Wasser verdünnt. Wenn eine Wunschfarbe nicht dabei ist, dann kann man diese einfach anhand der Farblehre selbst mischen. Das stellt kein Problem dar. D.h. mit einer begrenzten Zahl an Farben kann man sich alle nur erdenkbaren Farben selbst mischen. Ist doch ein argumentkräftiges Vorteil, oder?
Farben aus den Tuben nutze ich, wie bereits erwähnt, auch. Es fällt mir beispielsweise schwer, Hauttöne zu mischen. Da greife ich gerne auf die fertige Mischung zurück. Meine habe ich aus den kreativen Wochen von Lidl gekauft. Mit denen kam ich bisher sehr gut zurecht. Schaut einfach regelmäßig auf der Homepage von Lidl nach. Hin und wieder haben sie eine kreative Woche und verkaufen sehr viele Künstlersachen.
Aquarellstifte- Die dritte Variante
Neben Tube und Napf gibt es noch die Aquarellstifte. Sie sehen aus wie gewöhnliche Buntstifte. Berührt man seine Zeichnung dann mit Wasser, dann löst sich die Farbe auf und man erhält den gewohnten Aquarelleffekt. Ich nutze hier die Aquarellstifte von Faber-Castell. Es gibt verschiedene Sets. Ich habe mir damals direkt die 36er Variante ausgesucht und bereue es bis heute nicht. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich eher selten damit male. Ich bevorzuge Napf/ Tube. Es hängt aber damit zusammen, dass ich einen einheitlichen Look für meine Bilder wünsche. Wer eine Mischung aus Buntstift und Aquarell möchte, dem ist hier geholfen. Auch denen, die eher mit Buntstiften zeichnen und sich nun ans Aquarell tasten, empfehle ich, zuerst die Aquarellstifte als guten Mittelweg zu nehmen.
Gute Aquarellpinsel
Hochwertige Pinsel mit Rotmarderhaar sind die besten Pinsel für die Aquarellmalerei, sagte mein Lehrer. Da diese aber teilweise sehr kostspielig sind, kann man auch andere nehmen. Die Pinselspitze sollte stets ihre Form beibehalten und nicht ausfransen. Das Ausfransen ist ein Zeichen von niedriger Qualität. Ich habe Pinsel von da Vinci und bin sehr zufrieden mit ihnen. Es sind keine Echthaarpinsel, sondern synthetisch hergestellte.
Für Reisen gibt es extra Pinsel, die einen Wassertank haben. Den füllt man mit Wasser, drückt den Stift und schon kannst Du losmalen.
Aquarellpapier
Es ist wichtig, für sein Vorhaben ein entsprechendes Papier auszusuchen. Möchte man sehr viele Verläufe haben und mehr die Nass-in-Nass-Technik einsetzen, dann sollte man schweres Papier verwenden. Mindestens 300 g. Ich nutze meistens immer das schwere Papier, da es für alle Techniken geeignet ist. Mir gefallen die Aquarellpapiere von Canson. Die Oberfläche ist nur ein wenig texturiert und ich kann wunderschöne Verläufe damit machen.
Es gibt unterschiedliche Oberflächen. Körnige und glatte. Ich mag persönlich die glatteren eher, aber mit dem körnigen erhält man andere tolle Effekte. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Man kann im Fachhandel auch Probefühlen. Das sollte man machen, bevor man einen Bogen kauft.
Aquarelltechniken
Es gibt sehr, sehr viele Techniken. Ich stelle hier nur die Basistechniken vor. In meinen Bildern verwende ich bevorzugt Nass auf Trocken an.
Lasieren
Dies bedeutet, dass Du mit viel Wasser und wenig Farbe arbeitest. Die Farbe ist transparent und wenn man mehrere farbige Schichten übereinander legt, dann erhält man einen faszinierenden Effekt.
Nass-in-Nass-Technik
Für diese Technik benötigst Du dickes Papier (am besten 300g), sonst würde sich Dein Untergrund zu schnell wellen. Du arbeitest hier beispielsweise mit zwei Farben (etwas mehr Farbpigmente als bei der Lasur) und lasst sie ineinander verlaufen. Es entstehen zufällige Übergänge (etwas Kontrolle seitens des Malers ist aber vorhanden) und was ist schöner als zufällige Farbübergänge, die erstaunliche Effekte hervorrufen?
Nass-auf-Trocken-Technik
Da ich meistens im Manga Bereich zeichne, bevorzuge ich persönlich diese Technik. Hier kann man genau arbeiten und überlässt nichts dem Zufall. Ich habe viele Jahre mit Buntstiften gearbeitet und diese Technik kommt meiner früheren Arbeitsweise am Nahsten.